Zyklusstörungen: Diagnose und Behandlung

Die meisten Frauen sehen regelmäßige Zyklen als selbstverständlich an. Aber Zyklusstörungen sind sehr häufig und viele Frauen sind zumindest zeitweise betroffen, wenn sich die Monatsblutung zwischen dem 10 und 15, Lebensjahr gerade einpendelt, und in den letzten Jahren vor der Menopause.

Während der Pubertät kommt es zur ersten Monatsblutung, meist zwischen dem 10. und 15. Lebensjahr. Im Verlauf der Zeit wird dann die Periode regelmäßig, bezogen auf ihre Dauer und ihre Intensität. Aber es kann zu Unregelmäßigkeiten kommen, die unter Umständen medizinisch abgeklärt werden sollten. Dazu gehören zum Beispiel Zwischen- oder Schmierblutungen, verfrühte oder verspätete Periode, eine deutlich schwächere oder stärkere Blutung als gewöhnlich oder auch länger andauernde Unregelmäßigkeit der Monatsblutung oder ihr komplettes Ausbleiben.

Wie kann ich erkennen, dass ich eine Zyklusstörung habe?

Wichtig zu wissen ist, dass ein Zyklus nicht immer 28 Tage lang sein muss. Auch ein regelmäßiger Zyklus von zum Beispiel 26 Tagen oder 32 Tagen ist ganz normal. Eine Zykluslänge von 21 bis 35 Tagen ist physiologisch bedingt. Bei Zyklusstörungen sind die Zyklen kürzer oder länger als dieser Zeitraum, sind ganz unregelmäßig oder bleiben komplett aus. Außerdem kann es zu Zwischen- und Schmierblutungen kommen. Manchmal ist die Regel auch sehr stark oder sehr schwach.

Ein Zykluskalender oder eine Zyklus-App kann hier nützlich sein, um herauszufinden, ob ein Muster hinter den Zyklusstörungen erkennbar ist.


Ursachen

Zunächst werden organische Ursachen, die meistens zu Zwischen-, Schmier- und verlängerten Blutungen führen, durch eine gynäkologische Untersuchung und Ultraschall abgeklärt. Organische Ursachen können sein: Myome, Veränderungen am Gebärmutterhals, Polypen, Endometriose und Entzündungen der Gebärmutter.

Häufig sind Zyklusstörungen durch hormonelle Ursachen bedingt.  Hier hilft eine genaue zeitliche Erfassung der Blutungsstörungen. So kann eine Schmierblutung für einige Tage nach der Regelblutung auftreten, wenn sich der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verzögert, zum Beispiel im Rahmen eines Östrogenmangels. Blutungen in der Zyklusmitte, zum Zeitpunkt des Eisprungs, können durch einen kurzzeitigen Östrogenabfall bedingt sein. Schmierblutungen am Zyklusende, einige Tage vor der nächsten Monatsblutung, können wiederum durch eine Gelbkörperschwäche (Progesteronmangel) verursacht sein.

Andere hormonelle Gründe für Zyklusstörungen können erhöhte Prolaktinwerte (milchbildendes Hormon), vermehrte männliche Hormone oder Schilddrüsenfunktionsstörungen sein.

Diagnose und Therapie

Zyklusstörungen sind vielfältig und durch verschiedenste Faktoren verursacht. Generell handelt es sich um hormonelle Störungen oder Veränderungen bzw. Erkrankungen von Organen. Ebenso vielfältig sind die Anforderungen an Diagnose bzw. Behandlung.

Wie breit das Spektrum ist, wird klar, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass beispielsweise eine Funktionsstörung im Zentrum des Gehirns in der Hypophyse die Ursache für Beschwerden sein kann.

Grundsätzlich sollte immer eine gründliche gynäkologische und im Anschluss hormonelle Diagnostik erfolgen.

Der weibliche Zyklus ist ein komplexes System und basiert auf einem feinen Zusammenspiel verschiedener Hormone, das auch leicht durch äußere Einflüsse aus dem Takt geraten kann. Deshalb interessieren wir uns auch für Ihre Lebensumstände. Äußere Einflussfaktoren wie Stress in Studium und Beruf, Leistungssport und Diäten können nämlich ebenfalls zu Zyklusstörungen führen.




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