Der Welttag der gynäkologischen Onkologie wird jedes Jahr am 20. September begangen. Sein Ziel ist es, das Bewusstsein für gynäkologische Krebserkrankungen zu schärfen, Prävention und Früherkennung zu fördern und betroffene Frauen zu unterstützen.
Zu den gynäkologischen Tumoren zählen die Tumoren der weiblichen Brust und der weiblichen Geschlechtsorgane.
Man unterscheidet nach den befallenen Organen:
Mammakarzinom (Brustkrebs)
Endometriumkarzinom (Gebärmutterkrebs): Bösartige Tumoren des Gebärmutterkörpers gehen fast immer von der Gebärmutterschleimhaut, dem Endometrium, aus.
Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs)
Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs)
Vulvakrebs
Vaginalkrebs
sehr selten: Eileiterkrebs
Von allen gynäkologischen Tumorerkrankungen kann nur der Gebärmutterhalskrebs durch Früherkennungstests in einem frühen Stadium entdeckt werden.
Jede gynäkologische Krebserkrankung ist einzigartig, mit unterschiedlichen Symptomen, Risikofaktoren und Präventionsstrategien. Das Risiko der Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter.
Welche Faktoren tragen zur Erhöhung des Risikos für gynäkologische Tumore bei?
Folgende Faktoren können zur Erkrankung an einem gynäkologischen Tumor beitragen:
- Alter
- Übergewicht, insbesondere nach der Menopause
- Einnahme von ausschließlich östrogenhaltigen Hormonpräparaten während und nach der Menopause
- Kinderlosigkeit
- frühe erste Regelblutung (Menarche), späte Menopause (letzte Regelblutung) oder lange Zyklen ohne Eisprung
- Bluthochdruck
- Diabetes mellitus
- genetische Faktoren, z.B. sind die Gene BRCA-1 und BRCA-2 (BReast CAncer) für Brustkrebs verantwortlich. Zudem erkranken 10-60% der Frauen mit einer mutierten Form dieser Gene im Laufe ihres Lebens an einem Ovarialkarzinom
- humane Papillomaviren (HPV) und andere sexuell übertragbare Infektionen z.B. Herpesviren
geschwächtes Immunsystem, z.B. durch HIV oder Medikamente
- Rauchen
- chronisch entzündliche Hauterkrankungen
Auf welche Weise wird die Diagnose gynäkologischer Tumore gestellt?
Je früher gynäkologische Krebserkrankungen erkannt werden, desto wirksamer ist die Behandlung.
Zur Diagnostik stehen u.a. folgende Methoden zur Verfügung:
- Anamnese und körperliche Untersuchung: Tastuntersuchung
- Zellabstrich: Pap-Test
- Ultraschall
- Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) mit Biopsie
- fraktionierte Abrasio
- Mammograghie bei Brustkrebs
Wie lässt sich das Risiko für gynäkologische Tumore verringern?
HPV-Impfung
Gebärmutterhals-, Vaginal- und Vulvakrebs wird durch HPV (Humane Papillomviren) verursacht, eine sehr häufige sexuell übertragbare Infektion. Die HPV-Impfung schützt gegen die HPV-Typen. Sie wird für jüngere Frauen im Alter von 11 bis 12 Jahren empfohlen. Die HPV-Impfung verhindert neue HPV-Infektionen, behandelt aber keine bestehenden Infektionen oder Erkrankungen.
Früherkennungsuntersuchungen
Pap-Test (Papanicolaou-Test) bei Gebärmutterhalskrebs
HPV-Test sucht nach einer HPV-Infektion