Papillom: Ursache, Auftreten und Behandlung

Papillome sind gutartige Wucherungen der Haut oder Schleimhaut, die durch Viren verursacht werden können. Eine Form von Papillomen sind die typischen Alterswarzen. Wie entsteht ein Papillom, wo kann es überall auftreten und wann eine Behandlung notwendig ist.

Was ist ein Papillom?

Ein Papillom ist eine gutartige Wucherung von Haut- oder Schleimhautzellen. Papillome gehören zu den gutartigen Tumoren und können überall im und am Körper entstehen. Am häufigsten treten sie auf der Haut, der Mundschleimhaut, in der Nase, an den Harnwegen, an den Milchgängen der Brust oder am Kehlkopf auf. Sie wachsen entweder einzeln oder in Gruppen. Die kleinen Wucherungen sind meist flach und haben ein blumenkohlartiges Aussehen. Sie können aber auch langgestreckt und stielartig auf der Haut aufsitzen. Papillome sind vergleichbar mit Warzen. Treten sie auf der Haut auf, werden die deshalb auch als Hautwarzen bezeichnet.

Ursachen für Papillome

Die Auslöser für die Entstehung von Papillomen sind häufig unklar. Sie können unter anderem durch humane Papillomviren (HPV) verursacht werden. Derzeit sind mehr als 200 Papillomviren bekannt, die meisten von ihnen besiedeln vor allem die Haut und Schleimhäute. Einige Virentypen rufen Papillome hervor. Sie sind aber weniger gefährlich als die krebsauslösenden HP-Viren, die vor allem beim Geschlechtsverkehr übertragen werden.

Die Viren, die ein Papillom verusachen, werden meistens durch Hautkontakt übertragen. Aber auch genitale HP-Viren können Papillome auslösen. So ist zum Beispiel bekannt, dass HPV bei der Geburt auch auf das Neugeborene übertragen werden kann und dadurch Kehlkopfpapillome beim Kind entstehen können.

Papillome behandeln

Papillome gehören zu den gutartigen Tumoren und verursachen keine Schmerzen. Sie gelten deshalb oft als unbedenklich. Allerdings besteht die Gefahr, dass das Gewebe entartet und Krebs entsteht. Deswegen werden Papillome häufig entfernt. Um eine Krebserkrankung oder eine Vorstufe von Krebs auszuschließen, wird das abgetragene Gewebe in der Regel feingeweblich (histologisch) untersucht. Dabei lässt sich auch feststellen, ob HPV der Auslöser für die Wucherung ist. Die verschiedenen Arten von Papillomen werden unterschiedlich behandelt.

Hautpapillome: Aussehen und Behandlung

Eine Hautpapillom ist eine Wucherung der Oberhaut (Epidermis). Ein Papillom, das auf der Haut entsteht, wird auch als seborrhoische Warze oder als Basalzellpapillom bezeichnet. Da sie meistens ab dem 50. Lebensjahr auftreten, werden sie umgangssprachlich auch Alterswarzen genannt. Sie kommen relativ häufig vor, vor allem auf der Brust, am Rücken, im Gesicht und Halsbereich. Häufig entstehen sie auch in Hautfalten.

papillom
  • Aussehen: Hautpapillome sind rundliche bis ovale Hautwucherungen und treten einzeln oder in Gruppen auf. Sie sind meist hellbraun, grau-braun bis schwarz, haben eine zerklüftete und weiche Oberfläche und können bis zu mehrere Zentimeter groß werden. Vereinzelt jucken sie. Reiben Kleidung oder Hautfalten daran, können sie gelegentlich auch bluten.

  • Behandlung: Da Hautpapillome zu den gutartigen Tumoren zählen, müssen sie aus medizinischer Sicht selten behandelt werden. Werden sie aber als störend empfunden, können sie unter örtlicher Betäubung chirurgisch entfernt werden. Wenn Verdacht auf Hautkrebs besteht, ist eine Entfernung notwendig.

Papillome der Mundschleimhaut

Papillome können überall in der Mundhöhle auftreten. Am häufigsten entstehen sie jedoch am Gaumen, an der Zunge oder an den Lippen. Die Ursachen sind vielfältig. Zu den Auslösern zählen HP-Viren, aber auch Reizungen der Mundschleimhaut oder eine schlecht sitzende Zahnprothese.

  • Aussehen: Die Wucherung an der Mundschleimhaut ist meistens breitbasig, erhaben und hat eine zerfurchte Oberfläche.

  • Behandlung: Das Mundschleimhautpapillom wird unter örtlicher Betäubung mit einem Skalpell chirurgisch entfernt oder mit einem Laser abgetragen. Auch eine Vereisung ist möglich.

Invertiertes Papillom der Nase und Nasennebenhöhle

Das sogenannte invertierte Papillom ist eine gutartige Wucherung an der Schleimhaut der Nase oder der Nasennebenhöhle. Es fällt meistens dadurch auf, dass die Atmung auf einer Seite der Nase gestört ist, häufig entsteht auch ein chronischer Schnupfen. Warum ein Papillom in der Nase entstehen kann, ist medizinisch nicht geklärt. HPV gilt aber auch hierbei als mögliche Ursache.

  • Aussehen: Optisch ähnelt das invertierte Papillom Nasenpolypen. Es ist breit und blumenkohlartig.

  • Behandlung: Papillome der Nase oder Nasennebenhöhle wachsen schnell. Auch wenn die Hautzellwucherung zunächst gutartig ist, können die Zellen entarten und Krebs begünstigen. Zudem kann durch das schnelle Wachstum das umliegende Knochengewebe geschädigt werden. Aus diesem Grund werden invertierte Papillome meistens endoskopisch über die Nase abgetragen. In vielen Fällen treten die Papillome allerdings wieder auf und müssen erneut entfernt werden.

Papillom im Milchgang der Brust

Das Milchgangpapillom gehört zu den gutartigen Tumoren der Brust bei Frauen und tritt nur sehr selten auf. Es befindet sich oft in den Milchgängen in der Nähe der Brustwarze. Aus der betroffenen Brustwarze tritt dann häufig Flüssigkeit aus, sie kann zudem schmerzempfindlich sein oder leicht bluten.

  • Aussehen: Das Milchgangpapillom ist eine blumenkohlartige Wucherung. Es kann einzeln auftreten oder als Ansammlung mehrerer kleiner Papillome.

  • Behandlung: Zunächst wird die Flüssigkeit, die aus der Brust austritt, auf abnormale Zellveränderungen unter dem Mikroskop untersucht. Um Größe und Ausbreitung des Papilloms zu bestimmen, werden häufig Galaktografie, Mammografie, Ultraschall oder eine Milchgangspiegelung durchgeführt. Da sich in einigen Fällen ein Milchgangpapillom zu Krebs entwickeln kann, wird es meistens chirurgisch entfernt.

Kehlkopfpapillom

Das Kehlkopfpapillom zählt zu den häufigsten gutartigen Tumoren des Kehlkopfs. Entstehen bei Erwachsenen mehrere Papillome am Kehlkopf, dann steckt häufig eine Virusinfektion dahinter. Tritt das Papillom einzeln auf, ist die Ursache meist unklar. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Bei Kindern sind Kehlkopfpapillome oft virusbedingt. Treten sie in großer Zahl auf, spricht man von einer sogenannte Papillomatose. Typische Symptome für ein oder mehr Kehlkopfpapillome sind Heiserkeit bis hin zum Stimmverlust. Bei einer großen Wucherung ist häufig auch die Atmung gestört.

  • Aussehen: Breite, rötliche, blumenkohlartige Geschwulst, die auf den Stimmlippen oder im Bereich der übrigen Kehlkopfschleimhaut sitzt. Kehlkopfpapillome können aber auch die Luftröhre befallen.

  • Behandlung: Weil sie die Sprache und Atmung behindern, aber auch entarten können, werden sie immer operativ entfernt. Kehlkopfpapillome treten aber häufig erneut auf, dadurch kommt es meist zu wiederholten Eingriffen.

Blasenpapillom

Das Blasen- oder Harnblasenpapillom ist ein gutartiger Tumor der Harnblase. Ein erkennbares Symptom ist Blut im Urin, ohne dass Schmerzen beim Wasserlassen auftreten.

  • Aussehen: Blumenkohlartige Geschwulst.

  • Behandlung: Bei einem Papillom in der Harnblase besteht ein sehr geringes Risiko, dass sich daraus Krebs entwickeln kann. Dennoch wird es in der Regel operativ entfernt, meist minimalinvasiv über die Harnröhre.

Kann man einem Papillom vorbeugen?

Es ist schwer Papillomen vorzubeugen oder sie zu verhindern. Vor allem, wenn der Auslöser die weitverbreiteten humanen Papillomviren sind, die über Hautkontakt übertragen werden. Eine gute Körperhygiene kann die Virenlast zwar reduzieren, aber auch das beugt einer Übertragung von HPV nicht vor. Zudem können die Viren auch über Gegenstände weitergegeben werden. Deshalb sollten Handtücher, Waschlappen oder Rasierapparate nicht miteinander geteilt werden. Für Mädchen und Jungen gibt es eine Impfempfehlung gegen HPV. Die HPV-Impfung verhindert aber nur eine Infektion mit bestimmten genitalen humanen Papillomviren. Für die meisten Virustypen, die Papillome verursachen, gibt es hingegen keine vorbeugende Impfung. Darüber hinaus entsteht ein Papillom aber auch oft ohne erkennbare Ursache und lässt sich entsprechend nicht vermeiden.

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