Sepsis: Ursachen, Verlauf und Schutzmaßnahmen
Der Welt-Sepsis-Tag findet jährlich am 13. September statt. Weltweit wurden und werden an diesem Tag verschiedene Aktivitäten organisiert, um auf die Missstände in den verschieden Bereichen der Sepsis-Prävention, -Diagnostik, -Therapie und -Rehabilitation aufmerksam zu machen. Eine Sepsis (oft auch Blutvergiftung oder Blutstrominfektion genannt) kann als lebensbedrohliche Komplikation bei verschiedensten Infektionskrankheiten entstehen. Dabei wird die körpereigene Reaktion auf eine Infektion fehlreguliert und es kann zu einer Schädigung eigener Organe kommen. Bei einer Sepsis handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der umgehend ärztlich behandelt werden muss. Die UrsachenFälschlicherweise wird oft angenommen, eine Sepsis entstehe nur durch eine entzündete Wunde der Haut. Grundsätzlich kann aber jede Infektion zu einer Sepsis führen, wenn sie nicht durch das Immunsystem in Schach gehalten oder wirksam mit Medikamenten behandelt wird. So kann eine Sepsis etwa bei einer Lungenentzündung, einer Harnwegsinfektion oder einer Entzündung im Bauchraum entstehen. Auslöser sind vor allem Bakterien. Aber auch Viren, Pilze oder Parasiten können eine Sepsis verursachen. Grundsätzlich kann jeder Mensch, der eine Infektion hat, unabhängig vom Eintrittsort der Erreger und des primären Entzündungsherds, an einer Sepsis erkranken. Manche Menschen tragen aber ein erhöhtes Risiko. Dazu zählen: Den Verlauf der SepsisDie Sepsis ist der schwerstmögliche Verlauf, den eine Infektionskrankheit nehmen kann. Normalerweise gelingt es der körpereigenen Abwehr, eine Infektion lokal in Schach zu halten. Gelingt es den Erregern jedoch, sich über das Lymph- und Blutgefäßsystem im Körper auszubreiten, so reagiert das Immunsystem mit einer übermäßigen Reaktion, um der sich ausbreitenden Keime noch Herr zu werden. Ist diese Abwehrreaktion einmal in Gang gesetzt und überschießend, greifen die Abwehrzellen nicht nur die Erreger, sondern auch das eigene Gewebe an. Schließlich kann es zum lebensbedrohlichen septischen Schock und zum Versagen mehrerer Organe (Multiorganversagen) kommen. Ohne frühzeitige medizinische Behandlung verläuft eine Sepsis oft tödlich oder geht mit schwerwiegenden und langanhaltenden Folgen einher.Eine Sepsis ist ein medizinischer Notfall, der sofort behandelt werden muss! SchutzmaßnahmenInfektionen vorzubeugen bietet den besten Schutz vor einer Sepsis. Dabei spielen Hygienemaßnahmen und Impfungen eine wichtige Rolle. Achten Sie auf regelmäßiges und gründliches Händewaschen, eine sorgfältige Lebensmittel- und gute Toilettenhygiene sowie auf einen sorgfältigen Wundschutz. Zudem stehen gegen einige der häufigsten Auslöser einer Sepsis Impfungen zur Verfügung, zum Beispiel gegen Pneumokokken, Meningokokken oder die echte Grippe. Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, welche Impfungen für Sie in Frage kommen. Bei Vorliegen einer Infektionskrankheit, wie beispielsweise einer Harnwegsinfektion oder einer Lungenentzündung, ist es zudem wichtig, diese angemessen zu behandeln, um der Entstehung einer Sepsis vorzubeugen.
Zyklusstörungen: Diagnose und Behandlung
Die meisten Frauen sehen regelmäßige Zyklen als selbstverständlich an. Aber Zyklusstörungen sind sehr häufig und viele Frauen sind zumindest zeitweise betroffen, wenn sich die Monatsblutung zwischen dem 10 und 15, Lebensjahr gerade einpendelt, und in den letzten Jahren vor der Menopause. Während der Pubertät kommt es zur ersten Monatsblutung, meist zwischen dem 10. und 15. Lebensjahr. Im Verlauf der Zeit wird dann die Periode regelmäßig, bezogen auf ihre Dauer und ihre Intensität. Aber es kann zu Unregelmäßigkeiten kommen, die unter Umständen medizinisch abgeklärt werden sollten. Dazu gehören zum Beispiel Zwischen- oder Schmierblutungen, verfrühte oder verspätete Periode, eine deutlich schwächere oder stärkere Blutung als gewöhnlich oder auch länger andauernde Unregelmäßigkeit der Monatsblutung oder ihr komplettes Ausbleiben. Wie kann ich erkennen, dass ich eine Zyklusstörung habe? Wichtig zu wissen ist, dass ein Zyklus nicht immer 28 Tage lang sein muss. Auch ein regelmäßiger Zyklus von zum Beispiel 26 Tagen oder 32 Tagen ist ganz normal. Eine Zykluslänge von 21 bis 35 Tagen ist physiologisch bedingt. Bei Zyklusstörungen sind die Zyklen kürzer oder länger als dieser Zeitraum, sind ganz unregelmäßig oder bleiben komplett aus. Außerdem kann es zu Zwischen- und Schmierblutungen kommen. Manchmal ist die Regel auch sehr stark oder sehr schwach. Ein Zykluskalender oder eine Zyklus-App kann hier nützlich sein, um herauszufinden, ob ein Muster hinter den Zyklusstörungen erkennbar ist. Ursachen Zunächst werden organische Ursachen, die meistens zu Zwischen-, Schmier- und verlängerten Blutungen führen, durch eine gynäkologische Untersuchung und Ultraschall abgeklärt. Organische Ursachen können sein: Myome, Veränderungen am Gebärmutterhals, Polypen, Endometriose und Entzündungen der Gebärmutter. Häufig sind Zyklusstörungen durch hormonelle Ursachen bedingt. Hier hilft eine genaue zeitliche Erfassung der Blutungsstörungen. So kann eine Schmierblutung für einige Tage nach der Regelblutung auftreten, wenn sich der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verzögert, zum Beispiel im Rahmen eines Östrogenmangels. Blutungen in der Zyklusmitte, zum Zeitpunkt des Eisprungs, können durch einen kurzzeitigen Östrogenabfall bedingt sein. Schmierblutungen am Zyklusende, einige Tage vor der nächsten Monatsblutung, können wiederum durch eine Gelbkörperschwäche (Progesteronmangel) verursacht sein. Andere hormonelle Gründe für Zyklusstörungen können erhöhte Prolaktinwerte (milchbildendes Hormon), vermehrte männliche Hormone oder Schilddrüsenfunktionsstörungen sein. Diagnose und Therapie Zyklusstörungen sind vielfältig und durch verschiedenste Faktoren verursacht. Generell handelt es sich um hormonelle Störungen oder Veränderungen bzw. Erkrankungen von Organen. Ebenso vielfältig sind die Anforderungen an Diagnose bzw. Behandlung. Wie breit das Spektrum ist, wird klar, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass beispielsweise eine Funktionsstörung im Zentrum des Gehirns in der Hypophyse die Ursache für Beschwerden sein kann. Grundsätzlich sollte immer eine gründliche gynäkologische und im Anschluss hormonelle Diagnostik erfolgen. Der weibliche Zyklus ist ein komplexes System und basiert auf einem feinen Zusammenspiel verschiedener Hormone, das auch leicht durch äußere Einflüsse aus dem Takt geraten kann. Deshalb interessieren wir uns auch für Ihre Lebensumstände. Äußere Einflussfaktoren wie Stress in Studium und Beruf, Leistungssport und Diäten können nämlich ebenfalls zu Zyklusstörungen führen.
Welttag der Rückenmarksverletzung: Eine inklusivere und solidarischere Gesellschaft für die Betroffenen schaffen.
Eine Rückenmarksverletzung kann das Leben eines Menschen völlig verändern und zu körperlichen, emotionalen und gesellschaftlichen Beeinträchtigungen führen. Die International Spinal Cord Society (ISCoS) rief 2016 den 5. September als Welttag der Rückenmarksverletzung (Spinal Cord Injury – SCI) ins Leben. Dieser internationale Tag soll an die Herausforderungen erinnern, mit denen Menschen mit Rückenmarksverletzung konfrontiert werden, aber auch die unglaubliche Resilienz und Entschlossenheit hervorheben, die sie besitzen. Durch Schärfung des Bewusstseins und Beseitigung der sozialen Stigmatisierung können wir eine inklusivere und solidarischere Gesellschaft für die Betroffenen schaffen. Darüber hinaus ist es unerlässlich, Behandlungsoptionen und Technologien weiter voranzutreiben, um die Lebensqualität zu verbessern und eine Heilung zu ermöglichen. Obwohl noch viel zu tun ist, soll der Welttag der Rückenmarksverletzung daran erinnern, wie weit wir schon gekommen sind, und uns inspirieren, noch mehr und weiterhin für eine bessere Zukunft für alle zu arbeiten.Leben mit Rückenmarksverletzung Eine Rückenmarksverletzung kann das Leben eines Menschen völlig verändern und zu körperlichen, emotionalen und gesellschaftlichen Beeinträchtigungen führen. Die Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen können erdrückend sein, und manchmal dauert es lange, bis es ihnen gelingt, sich an ihre neue Realität zu gewöhnen. Einige verlieren durch die Verletzung in vielen Bereichen, wie bspw. dem Arbeitsplatz oder der finanziellen Situation, ihre Unabhängigkeit. Mit Unterstützung von Familie und medizinischen Fachkräften können die Betroffenen jedoch lernen, sich trotz ihrer Verletzung den Gegebenheiten anzupassen und gut zu leben.Stigmatisierung beseitigen Um das Leben der Betroffenen zu verbessern, ist es unerlässlich, das Bewusstsein für Rückenmarksverletzungen zu schärfen und soziale Stigmatisierung zu beseitigen. Leider gibt es in der Gesellschaft immer noch viele falsche Vorstellungen von Rückenmarksverletzungen, die zu Diskriminierung und Isolation führen. Die Öffentlichkeit muss über die Herausforderungen, die Menschen mit Rückenmarksverletzungen täglich zu bewältigen haben, aufgeklärt werden. Durch Schärfung des Bewusstseins können wir auch mehr Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Rückenmarksverletzungen in allen gesellschaftlichen Bereichen fördern, sei es Bildung, Arbeit oder Sport.Ein weniger kompliziertes Leben Der Zugang zu Leistungen ist für Menschen mit Rückenmarksverletzungen (SCI) und deren Familien von entscheidender Bedeutung. Jedoch können zahlreiche Faktoren den Zugang zu diesen Leistungen deutlich erschweren. Dazu zählen ein Mangel an verfügbaren Ressourcen oder Wissen über die vorhandenen Leistungen sowie finanzielle Grenzen. Das alles kann das Leben unnötig kompliziert machen und zusätzliche Herausforderungen in einer bereits schwierigen Lage bedeuten. Das Ziel der International Spinal Cord Society ist es, für Menschen mit Rückenmarksverletzungen den Leistungszugang zu verbessern, das Bewusstsein für die erhältlichen Leistungen zu schärfen und Hürden abzubauen, die den Zugang der Betroffenen zu diesen Leistungen verhindern.
PFAPA-Syndrom bei Kindern: Klinische Merkmale, Diagnose und Therapieansätze
1987 wurde erstmalig an 12 Kindern ein Syndrom beschrieben, welches durch ein streng periodisch auftretendes Fieber charakterisiert ist. Aufgrund der damit verbundenen weiteren Symptomatik wurde von denselben Autoren 2 Jahre später der Begriff des PFAPA-Syndroms (Marshall et al. 1987). Das PFAPA-Syndrom (periodisches Fieber, aphthöse Stomatitis, Pharyngitis, zervikale Adenopathie) manifestiert sich meist bei Kindern kaukasischer Herkunft. Die rekurrierenden Fieberschübe mit einer Dauer von 3–7 Tagen treten alle 2–8 Wochen auf. Begleitet werden diese von einer sterilen Pharyngotonsillitis, Aphthen, einer zervikalen Lymphadenopathie, Kopfschmerzen sowie abdominellen Beschwerden. Die etablierten Diagnosekriterien werden nur zur Hälfte komplett erfüllt, sodass die Diagnose häufig verzögert gestellt wird. Intraindividuell sind die Schübe ähnlich. In den Fieberepisoden werden Antipyretika und Glucocorticosteroide eingesetzt. Die Tonsillektomie stellt eine weitere therapeutische Option dar. Symptome Die Patienten sind hauptsächlich kaukasischer Herkunft. Es besteht eine männliche Prädominanz. Die Erstmanifestation betrifft typischerweise Säuglinge bis Kleinkinder (7 Monate bis 3 Jahre, Median 1,5 Jahre). Allgemein wird die Manifestation im Vorschulalter angegeben. Jedoch können auch ältere Kinder und Erwachsene betroffen sein. Meist treten die Symptome als rekurrierende Fieberepisoden mit einer Dauer von 3–7 Tagen etwa alle 2–8 Wochen auf. Die Eltern berichten von einem plötzlichen starken Auffiebern >39,0 °C mit anhaltend hohen Temperaturen für durchschnittlich 4 Tage. Begleitet werden die febrilen Attacken unter anderem von zervikalen bilateralen Lymphknotenvergrößerungen, einer Pharyngitis, einer Tonsillitis, einer aphthösen Stomatitis, Thorax- und Kopfschmerzen sowie abdominellen Beschwerden. Bei etwa der Hälfte der Patienten kommt es zu einem abrupten Ende der Fieberepisoden, bei der anderen Hälfte klingt das Fieber über einen Zeitraum von 1–2 Tagen langsam ab. Ein Hauptmerkmal des PFAPA-Syndroms ist die strenge Periodizität der febrilen Attacken.Diagnose Die Diagnose eines PFAPA-Syndroms erfolgt aufgrund der klinischen Präsentation und wird in der Regel verzögert gestellt (im Alter von 3–10 Jahren, Median 6,6 Jahren). Da keine spezifischen diagnostischen Tests, inklusive keine genetischen Untersuchungen, etabliert sind, kann die Diagnose nur nach Ausschluss anderer Erkrankungen gestellt werden. So sollten rezidivierende Infektionen der oberen Luftwege sowie bakterielle Tonsillitiden, maligne Erkrankungen, Immundefekte (z. B. zyklische Neutropenie) und andere monogene HRF ausgeschlossen sein. Häufig lassen sich diese Entitäten bereits durch die anamnestischen Angaben ausschließen.Hinweise für eine Koexistenz von PFAPA und FMF können die Fieberdauer, Ethnizität und Beschwerden im oberen respiratorischen Trakt sowie genetische Varianten im MEFV-Gen sein. Ein genetischer Befund kann zur exakten Abgrenzung der monogenen HRF sinnvoll sein.Therapie Die Behandlungsstrategien sind vielfältig. Antipyretika wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) können in etwa einem Drittel der Fälle das Fieber gut senken. Die frühzeitige Gabe von Predniso(lo)n (1–2 mg/kg KG/Tag, maximal 60 mg, in 1 oder 2 Dosen) kann zur Diagnosesicherung genutzt werden und eine dramatische Besserung der Symptomatik mit völligem Ausbleiben des Fiebers bei 75–95 % der Patienten bewirken. Die weiteren Symptome werden von dieser Therapie unterschiedlich stark beeinflusst, am wenigsten jedoch die aphthöse Stomatitis. Bemerkenswert ist, dass das Kupieren der Attacken durch Predniso(lo)n die Frequenz zwischen den einzelnen Schüben verringern kann. Die Tonsillektomie mit und ohne Adenotomie führt bei PFAPA auch im Langzeitverlauf zu einer hohen Remissionsrate (von 91–100 % je nach Publikation bei 11–100 Kindern) . Unterschiede im Outcome nach der Operation sind durch heterogene Populationen, den Einschluss von kompletten und inkompletten PFAPA-Formen, der Dauer der Nachbeobachtung und den verschiedenen Operationstechniken erklärt. Aufgrund der hohen spontanen Remissionsrate und des konservativen Behandlungserfolgs ist die Operation Patienten mit sehr kurzen symptomfreien Intervallen, fehlendem Ansprechen auf Steroide, Persistenz der Symptome in die Adoleszenz bzw. das Erwachsenenalter hinein und eingeschränkter Lebensqualität vorbehalten. Die Tonsillektomie kann ebenfalls bei Spätmanifestation >5 Jahre oder bei inkompletten PFAPA-Formen mit Fieber angeboten werden. Uniforme immunologische und mikrobiologische Muster in den Tonsillen erklären den klinischen Effekt nach Tonsillektomie. Die übliche Praxis, die befolgt wird Antipyretika werden als fiebersenkende Therapie eingesetzt. Bei ersten Prodromi einer Attacke kann die einmalige Gabe von 1–(2) mg/kgKG Predniso(lo)n zu einem Ausbleiben der Attacken führen. Gegebenenfalls kann diese Dosis am Folgetag sowie die Hälfte der Dosis am 3. und 4. Tag der Attacke wiederholt werden. Bei gutem Ansprechen ist in vielen Fällen eine Dosisreduktion bei den folgenden Episoden möglich. Bei inkomplettem Ansprechen kann in der nächsten Attacke die Dosis auf 2 mg/kgKG als Einzeldosis morgens erhöht werden. Die prophylaktische Einnahme von Cimetidin bzw. Colchizin kann als Off-label-Therapie durchgeführt werden. Eine Tonsillektomie kann nach Risikoabwägung erwogen werden.
Virusinfektionen bei Kindern & Tipps zum Schutz
Kinderkrankheiten sind Infektionen, welche während der Kindheit besorgniserregende Erkrankungen hervorrufen. Häufige Erreger sind Viren, welche in aller Regel von Mensch zu Mensch übertragen werden. Als Virusinfektion bezeichnet man den Eintritt von Viren (beispielsweise Adenoviren) in einen Organismus sowie ihre Absiedlung und Vermehrung. Die daraus resultierende Erkrankung nennt man Viruserkrankung. Hintergrundinformation Das Charakteristikum einer Viruserkrankung ist das Einschleusen von Virus-DNA oder -RNA in die Körperzellen des Wirtsorganismus. Dadurch werden die zelleigenen Stoffwechselmechanismen so “umprogrammiert”, dass sie zur Reproduktion des Virus führen, was in der Regel den Untergang der befallenen Zelle zur Folge hat. Kind und virale Infektionen Kinder sind wegen ihres noch unvollständigen Schutzes anfällig, sei dies ein sich noch entwickelndes Lungengewebe oder eine fehlende Immunantwort gegen das Virus. Je nach Erreger kannnach der Genesung eine spezifische Abwehrreaktion gegen die Infektion im sogenannten «Immungedächtnisses» bleiben und deshalb eine Immunität als langfristiger Schutz bewirken. Wenn zu einem Virus Impfstoffe oder andere Schutzmittel vorhanden sind, können diese zur Vorbeugung einer Infektion in Erwägung gezogen werden. Denn die Behandlung vieler viralen Kinderkrankheiten beschränkt sich auf die Linderung der Beschwerden und nicht die Bekämpfung des Virus selbst. Nachfolgend sind wichtige virale Kinderkrankheiten aufgeführt: Tipps zum Schutz 1. Regelmäßiges Händewaschen: Waschen Sie die Hände Ihrer Kinder regelmäßig und gründlich mit Seife und Wasser. 2. Vermeiden Sie engen Kontakt: Halten Sie Ihre Kinder von kranken Personen fern und vermeiden Sie überfüllte Orte. 3. Gesicht nicht berühren: Bringen Sie Ihren Kindern bei, ihr Gesicht nicht mit ungewaschenen Händen zu berühren. 4. Husten- und Niesetikette: Bringen Sie Ihren Kindern bei, beim Husten oder Niesen Mund und Nase mit einem Taschentuch oder dem Ellbogen zu bedecken. 5. Desinfizieren Sie Oberflächen: Reinigen und desinfizieren Sie regelmäßig häufig berührte Oberflächen in Ihrem Zuhause. 6. Gesunde Lebensweise: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder eine ausgewogene Ernährung haben, ausreichend Wasser trinken und genug schlafen, um ihr Immunsystem zu stärken.
Wie wichtig ist Sport für die Gesundheit des Kindes?
Bewegung ist wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden – besonders für Kinder. Wie Eltern Bewegung ihrer Kinder fördern und wie sich Kids ausreichend bewegen können? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Kinder ab fünf Jahren eine tägliche Bewegungszeit von mindestens 60 Minuten im moderaten bis intensiven Bereich. Das heißt, dass die Kinder außer Atem kommen oder zu schwitzen beginnen. Für Kinder unter fünf Jahren werden drei Stunden pro Tag Bewegung empfohlen, ohne Intensitätsangabe. Das heißt insgesamt betrachtet: Drei Stunden tägliche Bewegung gelten für alle Altersstufen. Ab einem Alter von vier bis fünf Jahren sollte eine Stunde davon in moderater bis intensiver Intensität erfolgen Leistungssportler im Deutschen Ruderverband und das täglich. Die Zeit in Bewegung kann dabei akkumuliert werden, muss also nicht am Stück sein. Kinder sollen sich austoben können und dürfen – und es genießenNur bedingt. Man weiß, dass gerade bei Kindern das „draußen spielen“ einen hohen Stellenwert für die Gesundheit und das Bewegungsverhalten hat. Sowohl für das akute wie auch das spätere. Dennoch muss man auch Kindern zugestehen, individuelle Präferenzen zu haben. Einige benötigen das strukturierte, wiederkehrende und kompetitive des Sportvereins, andere hingegen bewegen sich lieber frei. Ihnen reicht eine Wiese, ein Hügel oder einen Baum. Wichtig ist, dass die Eltern den Kindern eine möglichst weite Bandbreite des Möglichen vorstellen und sie ausprobieren lassen. So können Kinder das finden, was für sie am besten ist. Ob das nun der Spielplatz um die Ecke ist, der Kletterwald, der Hockeyverein, der Wald oder auch der Spaziergang oder die Radtour. Dennoch lernen die Kinder im Sportverein deutlich mehr, als sich zu bewegen – sie trainieren ganz bestimmte motorische Muster, die sie z.B. auf dem Fahrrad oder auf dem Spielplatz nicht erlernen würden. Sie lernen Regeln, Zusammenhalt, Gemeinschaftsgefühl, Rücksichtnahme, Antizipation von Situationen etc. Daher macht der Sportverein durchaus Sinn – so manches Kind baut dort eine oft langanhaltende Beziehung zu Sport und Bewegung auf.Was bietet Sport einem Kind? Die Eltern spielen eine wichtige Rolle in dem Ganzen Kinder mit körperlich aktiven Eltern sportlich fitter, aktiver und schlanker sind als Kinder mit nur einem aktiven Elternteil oder gar zwei inaktiven Elternteilen. Es ist wichtig, dass Kinder ihre Eltern als aktiv erleben. Sie müssen ein Vorbild sein und sich selbst ausreichend bewegen. Jeden Tag, ohne Ausnahme. Dann ist es aber auch wichtig, dass Eltern „investieren“, dazu bereit sind, ihren Kindern Bewegung zu ermöglichen. Ob das nun die Begleitung zum Training im Sportverein ist, sie mit ihnen in den Kletterwald gehen, gemeinsam mit dem Rad zum Bäcker fahren und so weiter.
Was ist eine Carotisstenose und wie wird sie behandelt?
Lebensjahr weisen zwischen 6-15% der Bevölkerung eine relevante Einengung der Halsschlagadern auf. Die Operation stellt nach wie vor den Goldstandard in der Behandlung von Carotis-Stenosen dar. Die Halsschlagadern sind neben den Herzkranzgefäßen und Beinschlagadern häufig von Gefäßverkalkungen betroffen. Wenn sich relevante Ablagerungen im Bereich der inneren, hirnversorgenden Halsschlagader (Arteria carotis interna) bilden, spricht man von einer Carotis-Stenose. Mit steigendem Alter nimmt der Anteil an Carotis-Stenosen in der Bevölkerung stetig zu. Ab dem 65. Lebensjahr weisen zwischen 6-15% der Bevölkerung eine relevante Einengung der Halsschlagadern auf. Die Gefahr dieser Gefäßveränderungen besteht darin, dass Gerinnsel aus der Plaque mobilisiert werden und so in das Gehirn gelangen können. Dadurch kann es zu ersten Zeichen eines Schlaganfalls (vorübergehende Sprach-oder Sehstörungen, kurzzeitige Lähmungserscheinungen an Armen oder Beinen) oder auch zu dem Vollbild eines Schlaganfalls kommen. Das Schlaganfallrisiko hängt sehr stark von der Zusammensetzung und damit Stabilität der Ablagerungen ab. Die Diagnose einer Carotisstenose wird standardmässig mittels Duplexsonographie (Ultraschalluntersuchung) ohne Strahlenbelastung gestellt. Ergibt sich hieraus der Verdacht auf eine relevante Einengung der Halsschlagader werden ergänzende Untersuchungen des Gehirns (mittels Magnetresonanz-Tomographie oder mittels Computertomographie) durchgeführt.Behandlung Die Grundlage jeder Behandlung bei Einengungen der Halsschlagadern ist die Kontrolle kardiovaskulärer Risikofaktoren (Nikotinkarenz, Blutdruck- sowie Blutzuckerregulation) und eine optimale medikamentöse Therapie (Blutverdünnungsmedikamente, Statine, adäquate Blutdruckmedikamente). Ziel ist es, dadurch eine Stabilisierung der Ablagerungen zu erreichen, um so das Schlaganfallrisiko zu minimieren. Bei ausgeprägten Einengungen oder ggf. Ablagerungen an beiden Halsschlagadern, sowie beim Auftreten neurologischer Anzeichen eines Schlaganfalls muss eine operative Versorgung der Ablagerungen indiziert werden. Phänomene wie plötzliche Sehstörungen, Sprachstörungen, einseitige Lähmungen an Armen und/oder Beinen sowie plötzliche heftige Kopfschmerzen müssen als Zeichen eines Schlaganfalls gewertet werden und bedürfen einer notfallmäßigen, weiterführenden Abklärung in einem Krankenhaus. Carotis-Endarterektomie Die Operation stellt nach wie vor den Goldstandard in der Behandlung von Carotis-Stenosen dar und wird mittlerweile zur besseren neurologischen Überwachung unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Bei der Operation wird die Halsschlagader über einen kleinen Schnitt am Hals freigelegt und die Verkalkung werden aus dem Gefäßbett entfernt. Je nach Befund wird das Gefäß dabei mit einem Patch (kleiner Flicken) wieder verschlossen, oder die Ablagerungen werden aus dem abgetrennten Gefäß herausgeschält (Eversionsendarterektomie). Am Ende der Operation wird das Behandlungsergebnis noch im OP mittels Ultraschall oder Kontrastmittel-Darstellung überprüft.
Krampfadern: Wann sollten sie entfernt werden und wie werden sie behandelt?
Krampfadern (Varizen) können durch schwaches Bindegewebe entstehen. Mit schonenden Verfahren per Laser, Radiowellen oder Schaumsklerosierung, aber auch per OP können Krampfadern entfernt werden. Krampfadern sind weit verbreitet. Am häufigsten sind die Beinvenen vom Krampfaderleiden (Varikose) betroffen. Problem: Bei den betroffenen Venen funktionieren die Venenklappen nicht mehr richtig. Die Venenklappen sind eigentlich für den Transport des Blutes zurück zum Herzen erforderlich. Wenn diese Durchblutung gestört ist, fließt ein Teil des Blutes nach unten, statt nach oben in Richtung Herz. Es bildet sich ein sogenannter Venenstau, der die Venen weitet. Dadurch entstehen die am Bein zu sehenden bläulichen, manchmal knotigen Schlangenlinien. Krampfadern sind kein rein ästhetisches Problem, sondern können auch gefährlich werden und beispielsweise zu Thrombosen führen. Treten die Krampfadern in ihrer geringsten Form auf, als sogenannte Besenreiser, muss man in der Regel noch nichts tun. Anders ist das, wenn die Krampfadern sichtbar größer geworden sind und es zu Beschwerden kommt. Typische Symptome sind Juckreiz, Ziehen oder Kribbeln in den Beinen, Spannungsgefühle in den Waden, geschwollene Sprunggelenke und nächtliche Krämpfe in den Beinen. Dann sollte man die Ursache und das Ausmaß der Venenerkrankung abklären lassen. Für die Therapie von Krampfadern wendet man sich am besten an eine Venenexpertin (Phlebologin) bzw. einen Venenexperten oder einen Gefäßspezialisten (Angiologen) bzw. eine Angiologin. Zur Diagnose der Krampfadern werden die betroffenen Gefäße abgetastet und mit Ultraschall sichtbar gemacht. Zu Beginn helfen häufig mehr Bewegung (Sport, Venengymnastik), Wechselduschen oder die Hochlagerung der Beine. Varizen bergen ernste Risiken Wenn man nichts gegen Krampfadern unternimmt, kann sich die Erkrankung an den Beinvenen verschlechtern. Es besteht die Gefahr, dass es zu Schäden in den Unterschenkeln kommt: Wenn das Blut in den Beinen versackt, schwellen die Hauptvenen (Stammvenen) an. Da das Blut nicht mehr richtig abfließen kann, erhöht sich das Risiko von Blutgerinnseln, sogenannten Thromben. Sie können eine Beinvenenthrombose auslösen, aber auch bis in die Lunge gespült werden und dort den Sauerstoffaustausch behindern. Eine Lungenembolie bedeutet Lebensgefahr. Außerdem können sich Geschwüre und offene Stellen an den Beinen bilden. Daher sollten Krampfadern nicht als optisches Problem abgetan werden, sondern rechtzeitig und nachhaltig effektiv behandelt werden. Kompressionsstrümpfe Als erste Behandlung bei Krampfadern empfehlen Ärzte und Ärztinnen häufig Stützstrümpfe. Sie üben Druck auf die Venen aus und fördern den Blutfluss zurück zum Herzen. Einen stärkeren Effekt haben medizinische Kompressionsstrümpfe. Kompressionsstrümpfe gibt es in verschiedenen Klassen (Klasse I – IV). Sie werden individuell von Bandagisten an das Bein angepasst. Bei sehr starken venösen Schwellungen kann auch ein Kompressionsverband angelegt werden. Die Kompressionstherapie mit Strümpfen und Verbänden kann Schwellungen nur kurzfristig lindern. Die Krampfadern werden aber dadurch nicht entfernt und verschwinden nicht. Medikamente und Salben Medikamente, Salben und Cremes werden im Internet und in Apotheken beworben und angeboten, um Varizen zu behandeln. Die Produkte gegen Krampfadern enthaltenen entweder Pflanzenextrakte, die die Venenwände aktivieren und ihre Spannkraft steigern sollen, zum Beispiel rotes Weinlaub beziehungsweise Rosskastanie. Oder sie sollen durch beigefügtes Heparin der Blutgerinnung entgegenwirken. Doch Achtung: Die Wirkung von Tropfen, Pillen oder Salben gegen Krampfadern ist nur mild und wird von Experten und Expertinnen nicht als alleinige Therapie empfohlen. Sie können die Krampfadern nicht entfernen, sondern Beschwerden höchstens lindern. Entfernung von Krampfadern Zur effektiven Behandlung von Krampfadern gibt es heute verschiedene Verfahren. Entweder wird der krankhafte Blutfluss ausgeschaltet oder die kranke Vene wird entfernt. Man unterscheidet grundsätzlich zwei Kategorien von Therapie- Verfahren: Kleine, relativ schonende Eingriffe wie zum Beispiel Veröden (Sklerosierung), Radiofrequenztherapie oder Lasertherapie. Die Behandlung erfolgt meist ambulant. Operative Eingriffe wie Venen-Stripping, die CHIVA-Methode oder die externe Valvuloplastie (EVP). Der Eingriff erfolgt je nach Schweregrad der Erkrankung und abhängig von den Begleiterkrankungen ambulant oder stationär.
Fieber im Sommer und im Urlaub
Besonders in den heißen Sommermonaten kann Fieber in einigen Fällen auf einen Sonnenstich oder einen Hitzschlag hindeuten. Insbesondere dann, wenn man längere Zeit in der prallen Sonne war oder sich (evtl. in zu dicker Kleidung) überanstrengt hat. Weitere Anzeichen für einen Sonnenstich oder Hitzschlag können Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und/oder schneller Herzschlag sein. Treten oben genannte Symptome auf, liegt eine Überwärmung vor und es sollten temperatursenkende Maßnahmen ergriffen bzw. sofort ein Arzt aufgesucht werden. Man sollte sofort an einen kühlen, schattigen Ort gehen, wo man sich mit leicht erhöht liegendem Oberkörper ausruhen kann. Außerdem hilft es, in kaltes Wasser getauchte Tücher aufzulegen und sich kühle Luft zuzufächeln. Fieber & Urlaubsaufenthalt in außereuropäischen Ländern Besonders nach einem Urlaubsaufenthalt in außereuropäischen Ländern sollte man aufmerksam sein. Ein oder zwei Wochen darauf folgend auftretendes Fieber wird nicht mehr mit der Reise in Verbindung gebracht. Dabei kann es sich jedoch in bestimmten Fällen um eine sog. virale, hämorrhagische Fieberart handeln, die sofortige ärztliche Behandlung verlangt. Zeigt sich vor allem hohes Fieber und keine weiteren Symptome eines gewöhnlichen Infekts (Husten, Halsschmerzen, u. a.), und hält länger als drei Tage an, muss ein Arzt konsultiert werden. Wann zum Arzt? Fieber ist ein häufiges Krankheitssymptom und kann die unterschiedlichsten Ursachen haben – harmlose, aber auch ernsthafte. Ein Arzt ist unbedingt zu konsultieren, wenn: das Fieber länger als drei Tage anhält und weitere Krankheitszeichen wie Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Hautausschlag etc. hinzukommen das Fieber mit einem Fieberkrampf einhergeht das Fieber trotz Wadenwickeln und medikamentöser Behandlung nicht sinkt bzw. sich der Allgemeinzustand verschlechtert der Betroffene hohes Fieber (ab 39,5 °C) hat wenn der Betroffene zu einer Risikogruppe (chronische Erkrankungen) zählt oder sich durch andere Erkrankungen in einem ohnehin geschwächten Zustand befindet. Schmerzen beim Wasserlassen auftreten (Hinweis auf Harnwegsinfektion)
Uterusmyome: Prädisponierende Faktoren, Symptome & Diagnostische Untersuchungen
Myome sind die häufigsten gutartigen Tumoren der Gebärmutter und finden sich bei ca. 70-80% aller Frauen weltweit, wobei etwa die Hälfte keine Symptome hat. Was sind Uterusmyome? Uterusmyome sind gutartige, hormonsensitive Tumoren, die von glatten Muskelzellen der Gebärmutter ausgehen. Die Symptomatik ist sehr variabel und reicht von lebenslanger Symptomfreiheit über Blutungsstörungen bis hin zu starken Schmerzen mit Fertilitätsstörungen, nicht selten machen Myome eine Operation notwendig. Statistik Myome sind die häufigsten gutartigen Tumoren der Gebärmutter und finden sich bei ca. 70-80% aller Frauen weltweit, wobei etwa die Hälfte keine Symptome hat. Da Myome unter dem Einfluss von Hormonen wachsen, entstehen sie zwischen Pubertät und Menopause und bilden sich danach zurück. Der Häufigkeitsgipfel der Erkrankung liegt im Alter von 30-50 Jahren. Prädisponierende Faktoren Die Entstehung von Myomen scheint von vielen Faktoren beeinflusst zu werden. Als prädisponierend gelten eine positive Familienanamnese, eine frühe Menarche, Nullparität, Adipositas, sowie Hormonersatztherapien. Des Weiteren scheint die Ethnie eine Rolle zu spielen: Schwarze Frauen sind deutlich häufiger von der Erkrankung betroffen und haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Symptome Bei vielen Betroffenen bleiben Uterusmyome asymptomatisch und haben dann meist keinen Krankheitswert. Leitsymptome bei symptomatischen Uterusmyomen sind Unterbauchschmerzen und Zyklusbeschwerden wie Hypermenorrhoe oder Dysmenorrhoe, wobei die Klinik von Uterusmyomen je nach Lokalisation und Größe der Tumore sehr variabel sein kann. Abhängig von der Lage der Myome kann es durch Druck auf Nachbarorgane z.B. zu Obstipation, Dyspareunie, Rückenschmerzen oder Pollakisurie kommen. Vor allem die submukösen und intramuralen Subtypen m können die Fertilität beeinträchtigen oder geburtshilfliche Komplikationen verursachen. Bei ca. 10% der betroffenen Patientinnen wird ein Schwangerschaftsverlauf durch vorhandene Uterusmyome negativ beeinflusst. Diagnostische Untersuchungen Nach einer ausführlichen Anamnese sowie der bimanuellen Palpation sollte zur Diagnostik von Uterusmyomen eine transvaginale und abdominale Sonographie durchgeführt werden. Im Ultraschall können Anzahl, Größe und Lokalisation der Myome eingeschätzt und erste Aussagen zu therapeutischen Optionen getroffen werden. Sind die Untersuchungsbefunde unklar, kann ggf. eine MRT-Untersuchung angeschlossen werden. Bei Blutungsstörungen ist neben einems Hormonspiegel eine Laborkontrolle des Hämoglobin-, sowie Ferritinwerts sinnvoll. Differentialdiagnostisch sollte bei Hypermenorrhö und Unterbauchschmerzen sowohl an strukturelle als auch an funktionelle Ursachen gedacht werden. Als Differentialdiagnosen kommen in Frage: Ovarialtumoren Uterusfehlbildungen Adnexitis Leiomyosarkom Gerinnungsstörungen Ovarielle Dysfunktionen oder andere funktionelle Störungen des Endometriums sein. Therapie Während bei asymptomatischen Uterusmyomen bei Frauen ohne Kinderwunsch keine Therapie indiziert ist, stehen für die Behandlung symptomatischer Myome oder bei Fertilitätsstörungen medikamentöse, nicht-bzw. minimal-invasive sowie operative Maßnahmen zur Verfügung. Die Auswahl einer geeigneten Therapie sollte immer in enger Absprache mit der Patientin und unter Abwägung ihrer Beschwerden und Bedürfnisse (z. B. Kinderwunsch) erfolgen. Sollte auf eine Therapie verzichtet werden, empfiehlt sich eine regelmäßige sonographische Kontrolle der Uterusmyome.